Die Geschichte des Cuba Libre
Der Ursprung des Cuba Libre („freies Kuba“) liegt weit in der Vergangenheit – erkennbar schon daran, dass es sich um eine kubanisch-US-amerikanische Koproduktion handelt. Der Cuba Libre entstand – der am häufigsten überlieferten Entstehungsgeschichte zufolge – nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 in einer Bar in Havanna, von wo aus er seinen Siegeszug auf die Longdrinkkarten der Welt antrat. Kuba war von der spanischen Kolonialherrschaft befreit, und dieses Ereignis musste selbstverständlich ausgiebig gefeiert werden.
Der Barkeeper der „The American Bar“ servierte den amerikanischen Soldaten Rum mit Cola, die sie aus den USA mit auf die Insel gebracht hatten. Da der Drink noch keinen Namen hatte, kam einer der Soldaten auf die Idee, ihn Cuba Libre zu nennen, da man sich passenderweise gerade mit „Viva Cuba Libre“ („Es lebe das freie Kuba“) zuprostete. Ob damals bereits frisch gepresster Limettensaft enthalten war oder erst später hinzukam, ist ungewiss, da verschiedene Überlieferungen widersprüchliche Angaben machen. Zudem fehlen schriftliche Quellen über das Auftreten des Drinks unter dem Namen Cuba Libre zur Jahrhundertwende.
In den USA taucht die Bezeichnung offiziell erst ab den 1930er-Jahren auf. Eine Theorie besagt, dass der Name aus der Zeit der Prohibition stammt, als wohlhabende Amerikaner ins „freie Kuba“ reisten, um dort unbeschwert zu genießen. Die Firma Bacardi vermarktete den Namen Cuba Libre schließlich in den 1960er-Jahren gezielt in einer Werbekampagne und trug damit maßgeblich zu seiner Popularität bei.
Allerdings muss festgehalten werden, dass auch auf Jamaika bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts Rum mit einem lokal hergestellten, colaähnlichen Getränk gemixt wurde.
Die Entstehungsgeschichte steht also mit mindestens einem Bein im Reich der Legenden zwischen der Karibik und den USA. Das ist jedoch nicht unpassend – schließlich schmeckt der Cuba Libre auch einfach legendär. Sehen wir uns im Folgenden an, was wirklich dahintersteckt.
Wie bereitet man einen Cuba Libre zu?
Fangen wir mit den Grundlagen an: Die International Bartenders Association (IBA), in der weltweit rund 40.000 Barkeeper organisiert sind, gibt folgendes Rezept für den Cuba Libre an:
• 5 cl weißer Rum
• 12 cl Cola
• 1 cl frischer Limettensaft
Für die Zubereitung geben Sie Rum und Limettensaft in ein Longdrinkglas, fügen reichlich Eiswürfel hinzu und füllen das Glas anschließend mit Cola auf. Oft wird der Drink zusätzlich mit einer oder mehreren Limettenspalten dekoriert – entweder im Glas oder am Glasrand. Nach kurzem Umrühren ist der Cuba Libre servierbereit. Ein Trinkhalm sorgt dabei für optimalen Trinkgenuss.
Natürlich gibt es auch Variationen dieser klassischen Zubereitung. So können Sie den Limettensaft beispielsweise mit Zitronensaft kombinieren oder ihn ganz durch diesen ersetzen. Verwenden Sie braunen statt weißen Rum – mehr zu den Unterschieden finden Sie in unserem Blog-Artikel „Weißer Rum vs. Brauner Rum“ – entsteht ein „Cubata“. Geben Sie einen Schuss Gin sowie einen Spritzer Angosturabitter hinzu, erhalten Sie den in Venezuela beliebten „Cuba Libre Preparado“.
Traditionell wird als Filler auf Coca-Cola zurückgegriffen, wohl auch aufgrund des Überhits „Rum and Coca-Cola“ der Andrew Sisters aus dem Jahr 1944.
Tipp: Wenn möglich, probieren Sie mexikanische Coca-Cola für den Cuba Libre. Sie schmeckt etwas würziger und kommt dem Originalgeschmack näher. Achten Sie außerdem stets darauf, frische Limetten in Bio-Qualität zu verwenden.
Am wichtigsten ist jedoch die Wahl des passenden weißen Rums.
Welcher Rum für Cuba Libre?
Es wäre vermessen, einen „besten“ Rum für den Cuba Libre zu bestimmen – schließlich sind die Geschmäcker verschieden. Wir möchten Ihnen daher drei unterschiedliche Optionen vorstellen, die eine möglichst breite Geschmackspalette abdecken und dennoch allesamt perfekt mit Cola und Limettensaft harmonieren.
Legendario Añejo Blanco 40 %
Der Legendario Añejo Blanco reift sieben bis neun Monate und trifft somit das Optimum zwischen intensiveren, länger gereiften Rums und direkt abgefüllten neutraleren. Denn genau diese geschmackliche Ausprägung ist perfekt für einen Cuba Libre. Ein sehr weicher Geschmack mit Fruchtaromen und Vanillenoten passt perfekt zur Süße der Cola und charakteristisch bitteren Säure der Limette. Dieser Rum belebt die Geschmacksknospen und macht jeden Cuba Libre zu einem erfrischend spritzigen Longdrink.
Ron Caney Blanco Rum 38 %
Dieser weiße Caney Rum, der direkt vom Strand Havanas stammt, ist ein echter Geheimtipp und dank seines milden, leicht süßen Geschmacks prädestiniert für die Verwendung in Cuba Libre. Der Rum wird ohne Lagerung direkt abgefüllt, weshalb er seine klare Farbe und seinen natürlichen Geschmack beibehält. Hinzu kommen jedoch dezente frische Fruchtaromen und leichte Rauchnoten, die vor allem im Zusammenspiel mit der Cola ganz fantastisch herauskommen – ein ausdrucksstarker Rum, der zudem mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis punkten kann.
Havana Club Añejo 3 Años Rum 40 %
Wohl kein anderer kubanischer Rum hat bereits so viele Cuba Libres veredelt wie Havana Club Rum, schließlich existiert die Marke bereits seit 1878 und somit länger als der Cuba Libre selbst. Der wichtigste Grund dafür ist jedoch sein Geschmack. Der 3 Jahre gereifte Blend aus verschiedenen in Weißeichefässern gereiften Rums passt zu Cola und Limette wie die Faust der Revolution, auf das Auge der Unterdrücker. Die würzig-fruchtigen Noten von Birne, Banane und Schokolade scheinen im Mix dezent durch, und lassen im passenden Mischverhältnis jeden Cuba Libre zu einer Weltmacht aufsteigen.
Weitere tolle Cocktail Rezepte mit weißem Rum
Falls nach dem Cuba-Libre-Abend noch weißer Rum übrig sein sollte, oder einer der Gäste keine Cola mag, kann man damit natürlich auch viele weitere leckere Cocktails zubereiten. Wir präsentieren zwei weitere fantastische Cocktailrezepte mit weißem Rum.
Floridita Daiquiri
Der Daiquiri ist ein klassischer Sour aus der legendären Bar El Floridita in Havanna, wo ihn einst schon Ernest Hemingway trank. Dieser war Diabetiker, weshalb man für ihn den Zucker oder Zuckersirup durch Maraschino – ein Kirschlikör aus Maraska-Kirschen – ersetzte. Der Floridita Daiquiri, auch Hemingway Daiquiri oder Hemingway Special genannt, war geboren. Ein Glücksfall für uns und alle Fans erfrischend leckerer Sours.
Zutaten:
5 cl weißer Rum
2 cl Maraschino
3 cl Limettensaft
Crushed Ice
Zubereitung:
Für den Floridita Daiquiri benötigt man einen Blender. Dort hinein gibt man jede Menge Crushed Ice und füllt ihn dann mit Rum, Maraschino und Limettensaft auf. Sobald der Blender seine Arbeit verrichtet hat, seiht man den Mix in das Glas ab und serviert den Drink mit einem Trinkhalm.
Curtain Call
Wer kennt es nicht – die Darsteller im Theater werden nach einer Vorstellung immer wieder auf die Bühne applaudiert, um sich erneut verbeugen zu dürfen. Im Englischen wird dieses Prozedere „Curtain Call“ genannt. Den Curtain Call gibt es inzwischen jedoch auch als exquisiten Cocktail, der speziell für die Bacardi Legacy kreiert wurde und dank Champagner, Campari und schwarzer Oliven ein Genuss für den gehobenen Geschmack echter Cocktail-Connaisseure ist.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten, in den Genuss eines Curtain Calls zu kommen: Entweder Sie applaudieren auf der nächsten Cocktail-Party so lange, bis er Ihnen serviert wird, oder Sie mixen ihn sich einfach zu Hause selbst.
Zutaten:
4 cl Bacardi Ron Carta Blanca Superior 37,5 %
1 cl Campari
2 cl frischer Zitronensaft
2 cl Le Sirop de Monin ROHRZUCKER
1 Schuss Champagner
Frisches Basilikum
Schwarze Oliven
Eiswürfel
Zubereitung:
Drücke eine Handvoll Basilikumblätter leicht an und gib sie in den Shaker. Füge nun bis auf die Oliven und den Champagner alle Zutaten mit ordentlich Eis hinzu, und schüttle sie kräftig durch. Schwenke die Cocktailschale kurz mit der Lake der schwarzen Oliven aus und nimm sie danach wieder heraus. Seihe den Mix aus dem Shaker in die Cocktailschale und fülle sie mit dem Champagner auf. Garniere den Drink abschließend mit einer schwarzen Olive.
Mit diesem Artikel über Cuba Libre solltest du etwas besser informiert in das nächste Bargespräch am Tresen gehen, wenn es darum geht, mit Hintergrundwissen zu glänzen. Auf jeden Fall weißt du nun, wie man einen perfekten Cuba Libre zubereitet. Wir wünschen viel Vergnügen dabei. Auf die Freiheit!
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